Der deutsche Hersteller Eisemann hat vier neue Zapfwellengeneratoren auf den Markt gebracht. Jedes Modell ist mit einer IT/TN-Umschaltung ausgerüstet. Sie erlaubt das Wechseln von Feldbetrieb auf Notstrombetrieb.

Zapfwellengeneratoren respektive Traktorgeneratoren sind für die Landwirte eine vergleichsweise günstige Alternative zu Dieselaggregaten. Denn das Zapfwellenaggregat benötigt keinen internen Motor – der Antrieb ist in Form des Traktors bereits vorhanden. Und der Generator ist mobil einsetzbar: auf dem Bauernhof, in Wald und Feld.

Steigendes Interesse

Die Nachfrage nach Zapfwellengeneratoren hat in jüngster Zeit zugenommen. Ein Grund für das steigende Interesse sind die Stromausfälle Anfang 2018, als der Orkan «Burglind» über das Land fegte. Bruno Jutzi, Kundenberater bei Bimex, erinnert sich an einen Milchbauern im Emmental, der während 48 Stunden vom Stromnetz abgeschnitten war. «Solche Ereignisse rütteln uns wieder wach», meint Jutzi.

Was der Gesetzgeber sagt

Besonders heikel sind längere Stromausfälle für Tierhaltungsbetriebe. In Deutschland gilt deswegen die Vorschrift, dass ein Notstromaggregat bereitstehen muss, wenn bei Stromausfall eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser nicht gewährleistet ist. Eine so ausdrückliche Vorschrift gibt es in der Schweiz nicht. Allerdings verpflichtet die Tierschutzverordnung (TSchV) die Tierhalter, auch beim Ausfall von Strom oder Gas Folgendes sicherzustellen:

  • Tiere sind so zu halten und mit ihnen ist so umzugehen, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört werden und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird.
  • Tiere sind regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und mit Wasser zu versorgen. Werden Tiere in Gruppen gehalten, so muss die Tierhalterin oder der Tierhalter dafür sorgen, dass jedes Tier genügend Futter und Wasser erhält.
  • Bei geschlossenen Räumen mit künstlicher Lüftung muss die Frischluftzufuhr auch bei Ausfall der Anlage gesichert sein.

Nathalie Rochat, Mediensprecherin beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, weist zudem auf zwei Punkte hin, die von den Betreibern automatischer Melksysteme eingehalten werden müssen: «Beim Ausfall des Melksystems muss gewährleistet sein, dass Tiere, die sich im Melkstand befinden, den Melkstand verlassen können.» Bei gelenktem Umtrieb müssten die Tier direkten Zugang zu den Fress- und Liegebereichen erhalten. «Selektionstore sind entsprechend zu steuern.»

Der Standpunkt der Versicherungen

Eine andere Frage ist, wie die Versicherungsgesellschaften die Lage beurteilen: Ist es für sie relevant, ob ein Landwirtschaftsbetrieb nach einem Netzausfall selber Notstrom produzieren kann oder nicht? Könnten die Versicherer allenfalls das Bereitstellen eines Aggregats verlangen? «Die Mobiliar kennt keine solchen Auflagen», sagt Mediensprecher Jürg Thalmann. Auch bei der Allianz Suisse ist gemäss Mediensprecher Bernd de Wall ein Notstromaggregat keine generelle Bedingung. «Aber wir prüfen dies situativ – je nach Betrieb und Risiko.» Vor allem dann, wenn das Szenario eines Betriebsunterbruchs durchgespielt werde. Ob vorgeschrieben oder nicht: Mit Zapfwellengeneratoren schützen Zucht- und Milchwirtschaftsbetriebe ihre Tiere besser. Bimex-Berater Bruno Jutzi ergänzt: «Die Betriebe  leisten damit auch einen Beitrag zur Versorgungssicherheit.»

IT/TN, Lastabwurf, Isolationsüberwachung

Auf mehr Sicherheit ausgelegt ist auch die neue Produktelinie von Eisemann: Bereits werkseitig eingebaut ist eine IT/TN-Umschaltung. Damit wechselt man vom Feldbetrieb auf Notstrombetrieb, also auf Hauseinspeisung. Vorher musste Bimex zu diesem Zweck zusätzlich eine CEE 63/5- oder CEE 125/5-Steckdose ohne FI-Schutzschalter montieren. Ein weiteres Sicherheitsplus ist der Lastabwurf: Sobald durch die veränderte Drehzahl des Traktors die Frequenzgrenzwerte unter- oder überschritten werden, schaltet automatisch die Lasttrennung ein. Und schliesslich bieten die vier neuen Zapfwellengeneratoren von Eisemann eine Isolationsüberwachung. Sie funktioniert wie ein FI-Schutzschalter. Bei Fehlerstrom wird die Last getrennt. Die neue Produktelinie erfüllt die Vorgaben der Schutzklasse IP44, bietet also einen Spritzwasserschutz sowie Schutz vor Fremdkörpern mit einem Durchmesser ab 1,0 mm.

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