Landesweit gibt es über 2500 Notstromanlagen von Bimex. Was Aussenstehende häufig nicht wissen: Jede Anlage wird in der Uetendorfer Werkstatt entwickelt oder zumindest finalisiert oder getestet. Eine Stippvisite in der Produktion.

Die rund 2500 Quadratmeter grosse Werkhalle in Uetendorfs Industriezone ist unauffällig.  Doch hinter dem Eingang öffnet sich ein kleines Notstrom-Universum. «Wir haben einen starken Anlagenbau», sagt Bimex-Geschäftsführer Beat Müller. Dafür sorgt ein interdisziplinäres Team: Mechaniker, Schlosser, Elektrofachleute, Ingenieure und Projektleiter, Kundendienst und Administration.

Standardaggregate anpassen

Kaum betritt der Besucher die Halle, leuchten ihm rot lackierte Maschinen entgegen – Produkte von Himoinsa, des Hauptlieferanten für grosse Standardaggregate. Es gibt sie in mehreren Dutzen Versionen, und die meisten erhalten in der Bimex-Werkstatt den letzten Schliff: «Rund 98 Prozent der Standardaggregate über 10 kVA bauen wir kundenspezifisch um», sagt, Beat Müller. Das heisst zum Beispiel: Steckdosen erweitern, Abgasanlage oder Brennstoffsysteme modifizieren. Häufig angepasst wird auch die Steuerung, etwa für den Parallelbetrieb mit dem Netz.

Tests, Mieten, Verkauf

In der Halle ist es erstaunlich ruhig, es wird konzentriert gearbeitet. Auf den Hochregalen lagern Baukomponenten. Der Weg führt am Prüfstand vorbei. Elektriker Christoph Häubi testet gerade ein Aggregat. «Den Prüfstand haben wir vor ein paar Jahren modernisiert», sagt Beat Müller. Damals wurde auch die Werkstatt ausgebaut, um mit dem Wachstum Schritt halten zu können.

Steuerung – das Cockpit der Notstromtechnik

Inmitten der roten Aggregate steht ein zehn Meter langer, beiger Container. Durch die offene Tür ist ein blauter Motor zu sehen. «Das ist eine jener Anlagen, die wir selber entwickeln», erklärt Beat Müller. Das bedeutet: Bimex hat die wettersichere, schallgedämmte Containeranlage geplant, gezeichnet und gebaut – auch die Steuerung. Elektriker Tobias Reichel kniet vor dem Schaltschrank. Das Elektroteam analysierte den Steuerungsbedarf, bestimmte die Bauteile, zeichnete Schema und Aufbaupläne, bestellte die Komponenten, schrieb das Programm, montierte und verkabelte alles.

Viellfältiger Anlagenbau

«Wir bauen stationäre und mobile Anlagen», sagt Beat Müller. Stationäre Systeme stehen fix in Gebäuden. Mobile Anlagen werden zum Beispiel auf spezielle Anhänger oder auf LKWs montiert. Bimex bestellt jeweils das passende, den Anforderungen entsprechende Fahrzeug und baut die Anlage samt Hülle auf das leere Chassis. Die Containeranlage zählt zu den Spezialanlagen. «Das sind Anlagen für sehr spezifische Anwendungen – zum Beispiel für Data-Center, Wasserversorger, Industrie, Armee, Zivilschutz, Polizei oder Bahnbetriebe.» Bei aller Vielfalt der Projekte gibt es Gemeinsamkeiten: «Dazu gehören Umweltverträglichkeit, Schutz vor Vandalismus, die Sicherheit der Anlage sowie die Betriebssicherheit». Ein zunehmend wichtiger Aspekt der Notstromtechnik: Die Bauteile raumsparend angeordnet sein. Ein Grund dafür sind die sinkenden Grenzwerte für Schall und Abgase, was den Platzbedarf erhöht. «Deshalb überlegen wir sehr gut, wie wir das Aggregat bauen – eine unserer Kompetenzen.»

Pflege der Mietflotte

Ein letzter Blick wandert zur Mietflotte. «Jede Anlage, die aus der Miete zurückkkommt, wird in Uetendorf gereinigt, geprüft und vor dem nächsten Einsatz nochmals getestet.» Die Mietaggregate übernehmen häufig die Stromversorgung auf Baustellen oder an Events, zum Beispiel an grossen Open-Airs.

Notstromtechnik – das Angebot zusammengefasst

  • Planung fixer und mobiler Notstromanlagen, inklusive Kühlung, Lüftung, Dämmung, Abgasleitung, Brennstoffversorgung und Zubehör
  • Umbau von Aggregaten aus Serienproduktion
  • Bau und Modernisierung von Steuerungen
  • Last- und Qualitätstests nach ISO 9001:201
  • Montage und Instruktion des Kunden
  • Verkauf von Kleinstromerzeugern
  • Planung, Vermietung, Wartung, Reparaturen (auch Fremdprodukte)

Notstromtechnik am Standort Hinwil

Die Notstromkunden in der Ostschweiz werden zum grossen Teil vom Bimex-Team der Niederlassung Hinwil (ZH) betreut. Während der Hauptsitz in Uetendorf auch für Hinwil die mechanische Produktion und die Vermietung von Anlagen übernimmt, sind die Hinwiler Mitarbeiter in ihrem Gebiet zuständig für den Verkauf, die Projekte und die Inbetriebsetzung von Anlagen. Ausserdem teilt sich der Standort Hinwil mit Uetendorf den Steuerungsbau.